Die Jukebox war in den 1950er- und 1960er-Jahren in Westdeutschland äußerst populär, sorgte aber auch für erhitzte Gemüter. Während sie zeitweise zur Grundausstattung von Cafés und Kneipen gehörte, geriet sie zugleich fortlaufend ins Kreuzfeuer der Kulturkritik. Man störte sich an den grellen Farben, an den ausladenden Formen und vor allem an der vermeintlich schamlosen Ökonomisierung des Musiklebens – schließlich spielten Jukeboxes erst nach Münzeinwurf Musik ab. Nach der rasanten Ausbreitung der ›Musik-Roboter‹ stellte sich bereits Mitte der 1960er-Jahre eine Marktsättigung ein, infolge derer das Interesse an den Geräten sukzessive nachließ. Die Rock-Ola Capri 100, Modell 404, wurde 1963 auf dem westdeutschen Markt eingeführt und zählte damit schon zu den späteren Modellen, die hierzulande erfolgreich vertrieben wurden. Neben Wurlitzer und Seeburg gehörte Rock-Ola zu den größten US-Exporteuren von Jukeboxes, die die Geräte nach Westdeutschland brachten und den dortigen Markt dominierten.
Das Dossier ist in drei Abschnitte geteilt. Sie können es mithilfe der Buttons entweder chronologisch oder thematisch lesen. Eine Infobox zufrühen unternehmerischen Einschätzungen zur Jukebox bietet zusätzliche Hintergrundinformationen.
Das
Objekt gehört zum Bestand des rock’n’popmuseum Gronau. Die Jukebox ist dort im
Eingangsbereich des Museums zu finden und erfüllt insofern eine repräsentative
Rolle, ist aber nicht für den Gebrauch bestimmt.
Die
Jukebox weist bei Maßen von 81 cm Breite, 58 cm Tiefe und 127 cm
Höhe einen grundsätzlich quaderförmigen Körper auf, der durch Einbuchtungen und
Vorsprünge abgewandelt wurde. Dies fällt insbesondere an der Vorderseite auf,
die nach oben hin geschrägt ist, sodass an der Oberseite des Vorsprungs die Benutzerschnittstellen
Platz finden können. Eine auffällige Einbuchtung resultiert aus den im unteren
Bereich platzierten Lautsprecheröffnungen, die nicht geschrägt sind. Hinzu
tritt ein konkav geformter und geschrägter Aufsatz, auf dessen Oberfläche die
abspielbaren Songs gelistet sind.
Die Oberflächen sind aus Blech und Acrylglas gefertigt. Die Gehäusegestaltung wird insgesamt von Blech dominiert, Acrylglas kommt dort zum Einsatz, wo die wählbaren Songtitel sowie der Plattenspieler und der Greifarm, der die Platten nach der Auswahl automatisch auflegt, sichtbar sind. Die Benutzerschnittstellen, die vertikal an der Oberseite des erwähnten Vorsprungs platziert sind, dienen der Songauswahl. Es handelt sich einheitlich um viereckige Drucktasten, am rechten Rand findet sich zudem der Münzeinwurfschlitz. Nach Wahl des Songs wird die entsprechende Platte im Inneren des Geräts ausgewählt und abgespielt. Hinsichtlich der Farben wurde – in Übereinstimmung mit den Gerätebestandteilen – eine Kombination aus Rot, Türkis, Lila, Beige, Braun, Grau und Silber-Metallic gewählt. Etwa mittig an der Vorderseite sind hinter einer Acrylglasplatte der Plattenteller und der Plattenwechselmechanismus zu sehen. So lassen sich Auflege- und Abspielprozess durch die Scheibe beobachten.
Die
Jukebox hat ihre Wurzeln in den USA des ausgehenden 19. Jahrhunderts. 1888
soll in San Francisco der erste Münzphonograph aufgestellt worden sein, der
mechanische Musikwiedergabe gegen Bezahlung bot (vgl. Callsen 1956: 266).
In den 1920er-Jahren entstanden in den USA und verschiedenen europäischen Ländern
sogenannte Phonographensalons, ihren Durchbruch erlebten die Jukeboxes in den
USA sodann nach der Aufhebung der Prohibition im Jahr 1933 (vgl. Papenburg
2012: 203 f.). Die Bezeichnung Jukebox setzte sich in den
1940er-Jahren durch, zuvor waren Ausdrücke wie »automatic phonograph« und »musicbox«
gebräuchlich (vgl. ebd.: 212). Naheliegend ist, dass der Begriff von Juke
Joints, einer in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts
gebräuchlichen Bezeichnung für Tanzkneipen, abgeleitet wurde.
Rock-Ola
zählte neben den US-amerikanischen Konzernen Wurlitzer und Seeburg
jahrzehntelang zu den international führenden Herstellern von Jukeboxes. 1926
von David C. Rockola gegründet, stellte das Unternehmen von Beginn an
Unterhaltungsautomaten her, 1935 erweiterte die erste Jukebox das Sortiment.
Alsbald stieg Rock-Ola zum Konkurrenten von Wurlitzer und Seeburg auf und
lockte die Käuferschaft mit technischen Innovationen. Bspw. ermöglichten die Rock-Ola Boxen bereits in den späten 1950er-Jahren die Wahl zwischen 100 Single-Schallplatten, also insgesamt 200 Songs. Ende der 1940er-Jahre beschränkten sich etliche Geräte noch auf 20
Titel (vgl. Reiß 2003: 310 ff.). In den 1950er-Jahren expandierte das
Unternehmen auf dem internationalen Markt, Jukeboxes von Rock-Ola, aber auch
von Wurlitzer und Seeburg, wurden Mitte des Jahrzehnts in Westdeutschland
bereits in Lizenz produziert (vgl. Anonym 1956b: 133).
In der Werbekommunikation betonte der US-amerikanische Konzern die hohen Wiedergabequalitäten des Modells 404 und die bewährte Technik der Rock-Ola-Geräte – etwa im hier auszugsweise abgebildeten Prospekt (Abb. 1). Die Box sei »hervorragend in der Musikwiedergabe«, aufgrund profunder Technik könne die »praktisch wartungsfreie Aufstellung« garantiert werden und man pflege somit »den Ruf der praktisch unverwüstlichen und störungsfreien ROCK-OLA-Musikautomaten«. Insbesondere die klanglichen Qualitäten des Geräts werden betont, so enthält das Prospekt basale Erläuterungen zu den optional hinzufügbaren Hochtonlautsprechern und dem »vollen Stereo-Effekt« (Rock-Ola 1963: 4).
Abb. 1: Foto: Rock-Ola. Die großen Drei – 1963. Werbeprospekt,
S. 4.
Bestand des Zentrums für Populäre Kultur und Musik
Doch
auch die ökonomische Rentabilität des ›guten‹ Klangs wird – in reichlich
nüchternem Duktus – beworben: »Klang ist sehr wichtig, da gute Tonqualität zur Erhöhung
der Kassen beiträgt« (ebd.). Während der Fokus hierbei in erster Linie auf der
technischen Qualität des Geräts liegt, wird die Optik desselben schlichtweg
nicht erwähnt. Eine Werbeannonce für das Modell 404, die 1963 in der
Zeitschrift Automaten-Markt abgedruckt wurde, betont hingegen die Schönheit der Jukebox: Sie sei »[i]m
Aussehen bestechend«. Doch auch hier wird die technische Qualität
in höchsten Tönen gelobt, »der Fortschritt in der verblüffenden Tonwiedergabe«
werde zukünftig die Fachwelt begeistern und das Gerät sei »den höchsten
Belastungen gewachsen«. Die zugehörige Abbildung der Jukebox nimmt sich
hingegen schlicht aus und präsentiert das Objekt vor einem weißen Hintergrund
(Abb. 2).
Abb. 2: Rock-Ola Capri. 100 Wahlmöglichkeiten. Werbeanzeige.
Foto: Automaten-Markt 2/1963, S. 99
Rock-Ola
wählte indes nicht für alle Modelle eine derart ›nüchterne‹ Präsentation. Eine
Werbeanzeige für das Wandboxmodell 1494 G zeigt das Gerät im intendierten
Nutzungskontext. Die Jukebox fügt sich hier in das Ambiente einer
Bar ein, in der adrett gekleidete Damen und Herren mittleren Alters bei
Gespräch und Tanz einen stimmungsvollen Abend zu verbringen scheinen. Solcherlei
Inszenierungen, von Raumwirkung und Klangqualität, waren auch in der
Werbekommunikation anderer Hersteller üblich. Wurlitzer betonte die »beispielhafte
Qualität« (Deutsche Wurlitzer GmbH 1963: 147), der das Modell Lyric seinen
Erfolg zu verdanken habe, der Hersteller Rowe-Ami pries gar die Klangwiedergabe
seiner Boxen in konzertanter Qualität an: »Wie wenn’s Orchester hier wär’«
(Rowe-Ami 1963: 779).
Hier
wird deutlich, dass in Westdeutschland zeitweise ein vitaler Markt für
Jukeboxes existierte. Während die US-amerikanischen Firmen marktführend waren,
produzierten auch westdeutsche Unternehmen eigene Modelle (vgl. Adams/Lukas/Maschke
1994: 39–43) und auch in der DDR stellten einzelne Betriebe Jukeboxes her (vgl.
Reiß 2003: 220–225). So kam die Zeitschrift Automaten-Markt bereits 1955 zu dem Schluss: »Die Musikautomaten
haben sich in Deutschland durchgesetzt. Daran ist nicht zu rütteln!« (Anonym
1955a: 18). Anfang der 1950er-Jahre wurden Jukeboxes allmählich auf dem
westdeutschen Markt etabliert (vgl. Siegfried 2006: 96), Ende des Jahres
1954 zählte man westdeutschlandweit etwa 6.500 Exemplare (vgl. Anonym
1955c: 95). Mangels einheimischer Hersteller war man auf den Import
US-amerikanischer Geräte angewiesen, der ebenfalls ab den frühen 1950er-Jahren
vorangetrieben wurde. Während 1952 lediglich 20 Exemplare eingeführt worden
waren, waren es 1954 schon mehr als 3.000 (vgl. Segrave 2002: 327–334).
Alsbald wurde das ökonomische Potenzial der Jukeboxes registriert. Die gesamte Automatenwirtschaft sei bereits Mitte der 1950er-Jahre von wirtschaftspolitischem Interesse gewesen, schließlich habe man im Jahr 1954 in Westdeutschland durch Herstellung, Großhandel und Aufstellergewerbe schätzungsweise 103,5 Millionen D-Mark erwirtschaftet (vgl. Ganske 1956: 1 ff.). Hinzu gekommen seien 3,26 Millionen Umsatz- und 1,8 Millionen Vergnügungssteuereinnahmen (vgl. ebd.). In den USA hingegen sei 1955 »schon ein Kapital von rd. 500 Mrd. Dollars« (Anonym 1955b: 23) bewegt worden. In den Folgejahren verbreiteten sich die Jukeboxes rasant, 1972 zählte man in Westdeutschland bereits über 100.000 Geräte (vgl. Heister 1974: 11). Angesichts solcher Zahlen urteilte der Automatengroßhandel-Verband im selben Jahr, dass die Automatenwirtschaft fest in der Gesellschaft verankert sei und zugleich »›sozialhygienische Aufgabe[n]‹« (zit. n. Kleinen 1972: 308) erfülle – die Industrie hob dabei in erster Linie die Potenziale für die Entschleunigung und Entspannung der Konsument*innen hervor.
Die
Jukebox erregte von Beginn an auch die Gemüter und wurde kontrovers rezipiert –
u. a. aufgrund des auffälligen Designs, durch das sich zahlreiche Modelle
auszeichneten und das sich von den wohlbekannten Gestaltungsweisen
zeitgenössischer Phonoobjekte bisweilen drastisch unterschied. Die »Juckebox
[sic!]« (Anonym 1956c: 84), so urteilte die Zeitschrift Radio-Fernseh-Händler, könne »nicht
vergoldet und farbenschreiend genug aussehen« (ebd.) und das Design der Geräte
sei »für den europäischen Markt zunächst reichlich überladen« (Callsen
1956: 267) gewesen, hätten hiesige Hersteller doch »von vornherein stärker
de[n] Möbelcharakter betont« (ebd.). Das Design der Boxen soll seinerzeit von
der US-amerikanischen Automobil- und Luftfahrtbranche beeinflusst worden sein. Auf
diese Weise lassen sich die ausladenden Rundungen, der ausgiebige Einsatz von
Chrom und der sog. »Lautsprechergrill« (Adams/Lukas/Maschke 1994: 56), der
sich an der Gestaltung automobiler Kühlergrills orientierte, erklären. Hinzu
traten schließlich auffällige Modefarben wie Türkis und Rosa (vgl.
ebd.: 56 f.; Reiß 2003: 284 f.). Infolge dieser bis dato
unüblichen Gestaltungsweisen wurden Jukeboxes mitunter als »große chrom- und
lackblitzende Ungetüme« (Schmidt-Joos 1960: 133) tituliert, »die unter dem
Flackern limonadenfarbigen Lichts nach Einwurf von zwei Groschen einen Schlager
von sich gaben« (ebd.). Indes nahm sich die Gestaltung der Jukeboxes vor dem
Zweiten Weltkrieg schlichter aus, die auffälligen Formen und Farben setzten
sich erst in den 1950er-Jahren durch und wichen im Folgejahrzehnt wiederum einer
gemäßigteren Form- und Farbgebung (vgl. Adams/Lukas/Maschke
1994: 55) – auch das Modell 404 spiegelt diesen Trend wider.
Jukeboxes
wurden hauptsächlich in Lokalitäten aufgestellt, deren Betreiber*innen an
zeitgemäßer Selbstdarstellung gelegen war und die vornehmlich ein jugendliches
Publikum anzusprechen versuchten. Die Geräte fanden sich bspw. in Jugendheimen,
Milch- und Kaffeebars, Gaststätten und Eisdielen (vgl. Papenburg
2012: 234) – oder aber: in Etablissements der vermeintlichen »unteren und
mittleren Klassen« (Heister 2003: 326). Die Jukebox geriet nicht zuletzt
ihres Designs wegen ins Blick- oder vielmehr Schussfeld der Kulturkritik (vgl.
Heister 1974: 46 f.), vor allem aber aufgrund ihrer Kopplung an
ökonomische Profitabilität und wegen der abgespielten Musik selbst: »Da nun die
Musik selber und ihre Anwendungsweise im Lokal dazu kaum mehr taugen, sollen
optische Zusatzeinrichtungen und warenästhetische Aufmachung wenigstens vom
Apparat her zu gegenständlichem Interesse auffordern« (ebd.: 58).
1956
wurde in der Zeitschrift Automaten-Markt unter dem Titel »Die Musikbox befriedigt ein echtes Bedürfnis« ein Artikel
veröffentlicht, in dem auf die zeitgenössische Kritik an der Jukebox reagiert
wurde (Anonym 1956a). Manche Menschen sähen bereits rot, hörten sie nur das
Wort Automat, befürchteten den Verlust der Kultur durch die Musikbox und
bezeichneten diese als »Krachinstrumente« (ebd.). Die Wirte, denen im Rahmen
des Artikels Gelegenheit zur Stellungnahme geboten wurde, wollten diese
Befürchtungen indes nicht gelten lassen (vgl. ebd.). Doch nicht nur als »Krachinstrumente«
wurden die Jukeboxes bezeichnet: »dröhnende Musik-Roboter der Maschinenzeit«
(Heister 1974: 12), »Groschengräber« (Schmidt-Joos 1960: 133) und »Unterhaltungsroboter«
(ebd.: 136) sind nur einige Wortschöpfungen, die den Missmut unter den
Kommentator*innen des zeitgenössischen Kulturgeschehens verdeutlichen. Kritisiert
wurden vor allem die vermeintliche Technisierung des öffentlichen Musiklebens, die
potenzielle Dauerbeschallung und die Ökonomisierung des Musikalischen
schlechthin. Hans Koeltzsch (1956: 47) urteilte Mitte der 1950er-Jahre: »Ein
teuflisches Instrument, geeignet, unsere Ruhe selbst im Kaffeehaus oder in
einer gemütlichen Bierstube zu stören. Natürlich kommt diese Erfindung aus
Amerika.«
Dass
ein solches Gerät nur aus den USA kommen könne, verweist auf die Sichtweise, in
der Jukebox ein »Teilmoment des ›US-Kulturimperialimus‹« (Heister
1974: 15) zu erkennen. Design und Bezahlcharakter des Geräts avancierten
in ihrer Summe, so Hanns-Werner Heister (ebd.: 13), zum Medium des »Wunschkonzerts
des Kapitals für die kleinen Leute«. Die »kapitalistische Anwendung« (ebd.)
degradiere Musik zur Ware und manipuliere die Nutzer*innen: »Diese Funktions-
und Formbestimmtheit ist der MB [Musikbox] nicht bloß äußerlich, sondern prägt
sie wesentlich. In ihre oberste Zweckbestimmung – daß mit ihr Profit gemacht
wird – gehen manipulative Interessen mit ein« (ebd.). Da Jukeboxes nur in bestimmten
Lokalen aufgestellt würden, erreichten sich auch Nutzer*innen einzelner sozialer
Gruppen. Die Geräte seien beliebt bei »erwachsenen Arbeitslosen, Rentnern,
Gelegenheitsarbeitern sowie sub- und lumpenproletarischen Schichten«
(ebd.: 45). Zudem befürchtete man, die Jukebox könne den Einsatz
professioneller Musiker*innen im Gaststättengewerbe obsolet werden lassen und
somit einen ganzen Berufsstand ernsthaft gefährden (vgl. Papenburg
2012: 217).
Natürlich
ließ sich das ökonomische Interesse derer, die eine Jukebox aufstellten, nicht
leugnen. Auch die Fachpresse machte keinen Hehl daraus, dass technische
Änderungen an den Geräten in erster Linie durchgeführt wurden, sofern sie der
Profitsteigerung dienlich zu sein schienen (vgl. Anonym 1963d: 957). Die
teils harsche Ablehnung der Jukebox mag auch damit zusammenhängen, dass auf
diesen Geräten in erster Linie populäre Musik abgespielt wurde. In 98 %
der Fälle habe sich die Jukebox an ein Publikum gewandt, das »leichte
musikalische Kost« (Enrico 1963: 425) präferierte, und selbstredend
spielten die Boxen keine ›klassische‹ Musik (vgl. ebd.). Indes wusste die
Fachpresse 1963 von einem Bistrobesuch in Frankreich zu berichten, in dessen
Verlauf man ›klassische‹ Musik vernahm, die, wie selbstverständlich, über die dortige
Jukebox abgespielt wurde. Ob des Erlebten erstaunt, habe man sich in
Deutschland erkundigt, weshalb dies hierzulande nicht denkbar sei. Erwidert
wurde, man habe sich mit derlei Gedanken schlichtweg nicht befasst oder sei
davon ausgegangen, dass das vornehmlich jugendliche Publikum ohnehin kein
Interesse an ›klassischer‹ Musik habe (vgl. ebd.). Hier zeigt sich, dass die
Trennung in ›E‹- und ›U-Musik‹, die in diesem Falle auch an das Abspielmedium
gekoppelt wurde, andernorts – anscheinend – weniger streng verhandelt wurde als
im Deutschland der 1960er-Jahre. Hierzulande galt die Jukebox bisweilen als
Inbegriff des Kapitalismus und Kulturimperialismus, zudem als Sinnbild einer
gefährlichen, da de-individualisierenden Technikaffinität:
Der moderne Zivilisationsmensch degradiert sich selbst zum Sklaven des Automaten. Er meint zu wählen, wenn er seine zwei Groschen in den Schlitz der Maschine geworfen hat – in Wirklichkeit ist sein Wunsch von den Werbemethoden der Massenmedien – vor allem des Rundfunks – längst vorfabriziert (Schmidt-Joos 1960: 134).
Eine
gänzlich andere Auseinandersetzung mit den ›Musik-Robotern‹ findet sich in
verschiedenen literarischen Quellen, allen voran in den Schriften Rolf Dieter
Brinkmanns, der 1966 eine Sammlung von Geschichten unter dem Titel »Musikbox«
zu publizieren plante (vgl. Schäfer 1998: 45). Die Bewertung der Popkultur
und ihrer Technologien in der Belletristik stellt im Vergleich mit den
kulturkritischen Publikationen eine geradezu konträre Rezeptionsperspektive
dar. Rolf Dieter Brinkmann und Peter Handke, denen die Jukebox mehrfach als
Sujet diente, sind bekannte Vertreter der frühen deutschsprachigen
Popliteratur. Ihre Arbeiten verdeutlichen, dass die technischen Objekte,
mithilfe derer Musik abgespielt wird, bisweilen als ähnlich relevant erachtet
werden wie die Musik selbst (vgl. Hurley 2015: 21). Brinkmann betonte
seinerzeit, dass eine Reflexion der Auswirkungen neuer Technologien eine
Grundvoraussetzung für das Verstehen zeitgenössischer Literatur sei. Technologien
wirkten entscheidend auf die Alltagskultur ein, beeinflussten die menschliche
Wahrnehmung, und die Literatur habe sich mit solchen Entwicklungen zu befassen
(vgl. ebd.: 25; Tillmann 2013: 78). Hierzu Brinkmann (1994: 72)
selbst: »Um den neuen Trend der Literatur zu verstehen, ist es wichtig, nach
der Auswirkung der neuen technischen Apparate zu fragen«. An anderer Stelle
argumentiert der Literat: »Nehmen Sie die Rock-Musik! (Durch Handhabung
hochtechnischer Geräte provoziertes sinnliches Erleben: die Erschließung neuer
Gefühlsqualitäten im Menschen.)« (Brinkmann 1982: 239). Offenbar wollte
Brinkmann die populäre Kultur als Ausgangspunkt seines literarischen Schaffens
nutzen und sich gerade nicht kulturkritisch positionieren (vgl. Tillmann
2013: 67). In diesem Zusammenhang standen US-amerikanische Literat*innen
als Vorbilder bereit: »Der für den europäischen Bereich charakteristische,
anerzogene anti-technische Affekt ist der neuen amerikanischen Szene fremd« (Brinkmann
1982: 225). Die Sorge um manipulative Einflussnahme des US-amerikanischen
Kulturimperialismus, die die Argumentationen der Kulturkritiker*innen anleitete,
ist hierbei dezidiert nicht von Bedeutung.
Am
eindrücklichsten zeigt sich Brinkmanns Faszination für die Jukebox in seiner
1966 verfassten Erzählung Wurlitzer (Brinkmann
1985a), trägt sie doch den Namen des US-amerikanischen Automatenherstellers bereits
im Titel. Nicht zuletzt übt sich der Literat hierbei in der Verbalisierung
auditiver Eindrücke, wenn er die Klangkulisse einer Kneipe, in der eine Jukebox
aufgestellt ist, beschreibt. Ähnlich verfährt Brinkmann in der Erzählung Weißes Geschirr, in der die Jukebox in
einer Eisdiele vorzufinden ist und der Klang der Musik als »stöckerig und
gefällig« (Brinkmann 1985b: 118), bisweilen als kaum wahrnehmbar
beschrieben wird.
Im Falle Peter Handkes, dessen Erzählung Versuch über die Jukebox 1990 erschien, nimmt sich die Auseinandersetzung mit der Jukebox eher nostalgisch aus. Die Technik gilt als anachronistisch, dennoch wird der hohe ideelle Wert, den das Gerät für den Autor zu besitzen scheint, deutlich. Handke erwähnt mehrfach, dass es sich bei der Jukebox um einen »so weltfremden Gegenstand« (Handke 1990: 27), ja um eine »Sache ›für Weltflüchtlinge‹« (ebd.) sowie um »eine fast schon urtümlich gewordene Sache« (ebd.: 59) und letztlich um eine »schwere, altertümliche Maschine« (ebd.: 95) handele. Auch Handke thematisiert die klanglichen Qualitäten der Jukebox. Bisweilen entstehe der Eindruck, so Handke, »als sei das kein Automat, vielmehr das Zusatzinstrument, mit welchem die Musik […] erst ihren Grundton« (ebd.: 79) bekäme. Ferner ließen sich die Nebengeräusche, also das »Klicken«, »Suchsurren«, »Schnappen«, »Einrasten« und »Knistern«, eben nicht als beiläufige Störfaktoren, sondern als elementare Bestandteile des Erlebens der Jukebox begreifen (ebd.: 87 f.).
Die
kulturkritischen und literarischen Reflexionen eint die – wenn auch
unterschiedlich gelagerte – Faszination für die Materialität der Jukebox,
insbesondere für die sichtbare Abspielmechanik. Besonders deutlich wird dies in
Brinkmanns Wurlitzer. Dort sind
annähernd zwei Drittel einer Seite der detaillierten Beschreibung der Formen
und Materialien einer Jukebox gewidmet – sie reicht von der »gewölbte[n]
Plexiglasscheibe« (Brinkmann 1985a) über den »sichelförmig gekrümmt[en]« (ebd.)
Greifer bis zu den »zuckrige[n], künstliche[n]« (ebd.) Farben. Hanns Werner
Heiser hingegen vermutet in der spezifischen Materialität der Jukeboxes eine
weitere Voraussetzung für die Ökonomisierung des Musikerlebnisses. So setze etwa
die »Leichtgängigkeit der Wahltasten […] den psychischen Widerstand beim
Kaufakt herab« (Heister 1974: 32).
Dass aber gerade das Sichtbarwerden der Abspiel- und Auswahlvorgänge faszinierte Beobachter*innen zurückließ, verdeutlicht eine Erinnerung des Musikers Peter Kraus. In seiner Autobiografie stellt Kraus mit Blick auf die 1950er-Jahre fest: »Musikboxen waren die neuen Wundermusikmaschinen der Zeit« (Kraus 2011: 78), man habe »sie durchaus als ›Erlebnis‹« (ebd.) bezeichnen können. Man »drückte auf die Tastatur« (ebd.), »beobachtete anschließend […] den spannenden Ablauf der Technik« (ebd.), der »Greifarm schwenkte langsam über die Platten« (ebd.) und ein »Saphir-Tonkopf kam angefahren, senkte sich behutsam« (ebd.). Erstaunte Schilderungen der Jukebox-Mechanik finden sich in zahlreichen Zusammenhängen. Man zeigte sich fasziniert vom »interessante[n] Spielvorgang« (Callsen 1956: 267), staunte über den »eisernen Greifer, der mit unfehlbarer Sicherheit die gesuchte Platte« (Posta 1954: 2) aus dem »Archivbauch« (ebd.) beförderte und bescheinigte dem Gerät »etwas von der Faszination eines Roboters« (Kleinen 1972: 307). Das Sichtbarmachen des Abspielvorgangs sorgte bspw. auch im Falle der Phonokombination SK 4 in der zweiten Hälfte der 1950er-Jahre für Aufsehen. Der Hersteller Wurlitzer hielt lange konsequent an der beobachtbaren Wechselmechanik der Jukeboxes fest. Man hatte bemerkt, dass sich über visuelle Reize zusätzliche Erlebnispotenziale kreieren ließen – auch das Modell 404 ermöglicht das Beobachten des Auswahl- und Abspielprozesses. Die vielschichtige Rezeption der ›Musik-Roboter‹ macht deutlich, dass die Jukeboxes nicht zuletzt aufgrund ihrer materiellen Konstitution im Positiven wie im Negativen für Gesprächsstoff sorgten.
Wie
gestaltete sich die Situation im sozialistischen deutschen Staat? Hierzu ist an
erster Stelle festzuhalten, dass die Jukebox sich auch dort ab den späten
1950er-Jahren stetig verbreitete. Führend in der Herstellung waren der Betrieb
Böhm-Automaten (Glauchau) und der VEB Funkwerk Erfurt (vgl. Reiß 2003: 220–225),
dessen Polyhymat-Modelle die ersten Jukeboxes aus DDR-Fertigung waren. In den
Beständen des Thüringer Museums für Elektrotechnik in Erfurt finden sich
etliche Archivalien zu diesen Geräten.
Für die Produktion der Polyhymat-Jukeboxes zeichneten der Unternehmer Julius Görner und der Ingenieur Heinz Hebestreit verantwortlich. Görner hatte schon vor dem Ende des Zweiten Weltkriegs Musikautomaten aufgestellt und betrieben. In den 1950er-Jahren gelang es ihm dann, Jukeboxes aus den USA in die DDR zu importieren. Als vonseiten der Regierung beschlossen wurde, Jukeboxes in volkseigenen Betrieben produzieren zu lassen, wurde Görners Musikautomatenbetrieb unter der Ägide des VEB Funkwerk Erfurt im Dezember 1959 mit dieser Aufgabe betraut. Indes konnte Görner in seinem eigenen Betrieb keine Serienproduktion leisten, woraufhin die Polyhymat-Modelle alsbald im Erfurter Funkwerk hergestellt wurden (vgl. Rosenblath o. J.: o. S.). Abbildung 3 zeigt Görner (links vorne) gemeinsam mit Hebestreit sowie zwei namentlich nicht genannte Mitarbeiterinnen, Görners Sekretärin und einer technischen Zeichnerin, auf der Leipziger Frühlingsmesse 1960 vor dem Modell Polyhymat 60A (das weiterentwickelte Modell 80E zeigt sich auf der Abbildung 4).
Abb. 3: Fotografie von der Leipziger Frühjahrsmesse 1960.
Foto: Bestand des Thüringer
Museums für Elektrotechnik Erfurt
Abb. 4: Polyhymat 80E.
Foto: Bestand des Thüringer Museums für Elektrotechnik Erfurt
Die
Erfurter Jukebox wurde kurz nach ihrer Markteinführung in mehreren
Presseartikeln thematisiert und als bemerkenswerte technologische Innovation beschrieben.
Betont wurde zudem ihr Status als originäres DDR-Produkt, das von Görner und
Hebestreit »als Geburtstagsgeschenk zum 10. Jahrestag der DDR« (Thüringer
Museum für Elektrotechnik Erfurt 1959) konstruiert worden sei. Zudem seien US-amerikanische
Patente ›durchbrochen‹ worden (Thüringer Museum für Elektrotechnik Erfurt
o. J. b) und die Jukebox müsste sich hinter den US-Geräten keinesfalls
verstecken:
Für
den Apparat, der nur ein Viertel des Gewichtes der amerikanischen Musikbox hat,
interessierten sich bereits ausländische Kreise, doch Meister Görner wird
gemeinsam mit dem Rat der Stadt die Serienproduktion in Erfurt aufnehmen,
nachdem diesmal durch aufmerksame Genossen der Prophet im eigenen Vaterlande
entdeckt wurde. (Thüringer Museum für Elektrotechnik Erfurt o. J. a)
Mediale
Präsenz wurde der Jukebox aus Erfurter Fertigung aber insbesondere durch die
von Rolf Krickow moderierte Unterhaltungs- und Ratesendung »Der richtige Dreh«
zuteil. Zutaten dieser Sendung waren laut einem Zeitungsartikel »eine
Musik-Box, vierzig Schallplatten, Stoppuhr und Tonbandgerät«. In einem
Zeitungsartikel zur Sendung sind auch die Spielregeln festgehalten, die Jukebox
spielt dabei eine zentrale Rolle:
Jeder
Kandidat erhält vor dem Examen fünf Spielmarken (Wert je Stück 300,- DM) für
dreißig zu beantwortende Fragen. Beantwortet er sie während der Spielzeit einer
Schallplatte, so kann er 1500,- DM kassieren. Die Art der Fragen wählt er
blindlings selbst aus. Er wirft eine Marke in den Musikautomaten, bestimmt eine
von vierzig Platten und damit das Thema für seinen Fragekomplex. Findet er die
Antworten während des Abspielens der Platte nicht, kann er ein zweites,
drittes, viertes, fünftes Mal sein Glück probieren. Bei Nichterfolg verliert er
jedesmal 300,- DM. (vgl. Thüringer Museum für Elektrotechnik Erfurt
o. J. c)
Über diese indirekten Werbemaßnahmen hinaus wurden die Polyhymat-Modelle auch konventionell in Form von Annoncen beworben. Dass im Rahmen dieser Inszenierungen kaum Unterschiede zu den Anzeigen US-amerikanischer Konzerne wie Rock-Ola festgestellt werden können, veranschaulicht eine Werbeanzeige für das Modell 80D aus den Beständen des Thüringer Museums für Elektrotechnik – die Ähnlichkeit mit der oben genannten Rock-Ola-Annonce ist frappierend. Wenngleich die Produktionszahlen in der DDR recht gering waren und erst im Jahr 1966 die tausendste Polyhymat gebaut wurde, sind die Parallelen hinsichtlich der Vermarktung im Vergleich mit dem westdeutschen Markt doch offensichtlich. Insgesamt wurden in Erfurt 1.500 Jukeboxes gefertigt, die bis zum Ende der DDR auch von den dortigen Mitarbeiter*innen gewartet wurden (vgl. Rosenblath o. J.: o. S.).
Bereits
im Jahr 1963 konstatierte die Zeitschrift Automaten-Markt,
dass »der große Boom im Musikboxengeschäft vorbei« (Anonym 1963a: 983)
sei. Die Hersteller versuchten infolgedessen, bislang vernachlässigte Gruppen
von Hörer*innen für die Jukeboxes zu begeistern. Hatte man sich bislang auf Jugendliche
und Schlagerfans konzentriert, sollte nun auch das »Erwachsenenpublikum«
(Anonym 1963d: 958) angesprochen werden. Zudem wurden neue Geräteformen
entwickelt, primär kleinere Modelle, damit die Maße der meist enorm wuchtigen
Geräte für kleine Lokale kein Kaufhindernis mehr darstellten (vgl. Anonym
1963a: 983) – die Wandbox-Modelle von Rock-Ola sind Zeugnisse dieser Bemühungen.
Ferner wurde fortlaufend die gehobene Klangqualität betont, wie auch im Falle
der Rock-Ola Capri 100, Modell 404, um zu signalisieren, dass die Jukebox
anderen Gerätegattungen in technischer Hinsicht in nichts nachstehe (vgl. Anonym
1963b: 1105). Durch schlichteres Design wurde zudem versucht, die Boxen
auch auf Lokalitäten abzustimmen, »wo auf ruhige Gediegenheit größerer Wert
gelegt« (ebd.) werde.
Eine Umfrage aus dem Jahr 1971 zeigte jedoch, dass die Jukebox hinsichtlich der Nutzung unter Jugendlichen bereits weit hinter Radio, Kassettenrecorder, Plattenspieler und Tonbandgerät rangierte (vgl. Kleinen 1972: 313). 1974 titelte der Spiegel: »Die Jukebox verstummt« (Anonym 1974: 132) und im selben Jahr stellte der US-Konzern Wurlitzer die Jukebox-Produktion nach über 650.000 fabrizierten Geräten ein (vgl. ebd.). Bisweilen wurde noch in den 1980er-Jahren das »Comeback der Musikbox« (Anonym 1986: 248) proklamiert, während abgewandelte Formate wie die Musik-Video-Box auf den Markt kamen, die jedoch nicht den gewünschten Erfolg einbrachten. Dass die Jukebox noch Jahre bis Jahrzehnte nach ihrer Blütezeit in den 1950er- und 1960er-Jahren einen festen Platz in der populären Kultur hat, zeigt nicht zuletzt ihre Verhandlung im Schaffen verschiedener Musiker*innen. Eindrücklich zeigte sich dies bspw. bei der Rockband Foreigner, die der Jukebox in den 1980er-Jahren nicht nur einen ihrer bekanntesten Songs (»Jukebox Hero«), sondern sogar ein aufwändiges Bühnenbild widmeten (vgl. Riemann 1982: 6–7). Die Covers und Titel von Alben wie Metal Jukebox (1999) der Metal-Band Helloween und Bruno Mars’ Unorthodox Jukebox (2012) zeigen, dass die Jukebox auch Jahrzehnte nach ihrer Hochphase in regelmäßigen Abständen und in ganz unterschiedlichen Bereichen der populären Musikkultur präsent ist.
DAS DOSSIER WURDE VERFASST VON BENJAMIN BURKHART.
Quellen
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Abbildungen
Abb. 1: Rock-Ola. Die großen Drei – 1963. Werbeprospekt,
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Abb. 2: Rock-Ola Capri. 100 Wahlmöglichkeiten. Werbeanzeige, in: Automaten-Markt 2/1963, S. 99.
Abb. 3: Fotografie von der Leipziger Frühjahrsmesse 1960. Bestand des Thüringer
Museums für Elektrotechnik Erfurt.
Abb. 4: Polyhymat 80E. Bestand des Thüringer Museums für Elektrotechnik Erfurt.