Kemper Profiler Power Head (2017)

Foto: Mario Brand

Vorwärts in die Vergangenheit – Verstärkerrevolution aus Deutschland

Sollte man auf dem Markt von Gitarrenverstärkern in den letzten Jahren auf ein Produkt zeigen, das am ehesten als ›Revolution‹ bezeichnet werden könnte, so würden die meisten wohl den Kemper Profiler nennen. Denn entgegen seiner Konkurrenz, den Modellig-Amps, stellt der Kemper keine bloße Emulation, kein Modell zur Verfügung. Er misst den ›Charakter‹ eines bestehenden Verstärkers selbst aus und erlaubt auch die nachträgliche Justierung des referenzierten Klangs. Obgleich das Interface die Digitalität des Kempers nicht zu verschleiern mag, erreichen diese Profile eine Qualität, die es nahezu unmöglich macht, sie bei Blindtests von dem Ursprungsverstärker zu unterscheiden. Zum einen verstärkt der Profiler dadurch die ›Retromania‹, das Schwelgen in der Nostalgie für klassische Verstärker-Sounds, zum anderen ist er ein weiterer Schritt hin zur Digitalisierung der Musikpraxis und wirft Fragen zum Verhältnis zwischen analogen und digitalen Technologien auf.

Das Dossier ist in drei Abschnitte geteilt. Sie können es mithilfe der Buttons entweder chronologisch oder thematisch lesen. Eine Infobox zum Röhrenverstärker als Kultobjekt bietet zusätzliche Hintergrundinformationen.

Der hier untersuchte 2017 Kemper Profiler Power Head ist ein digitaler Verstärker der Firma Kemper GmbH mit Sitz in Recklinghausen. Das Gerät dient zum DSP (Digital Signal Processing, also digitale Signalverarbeitung) von gewandelten digitalen Audiosignalen und zur Bereitstellung einer großen Bandbreite verschiedener Verstärkercharakteristiken. Er ist vor allem für den Einsatz mit E-Gitarren und E-Bass ausgelegt, durch die 600 Watt-Endstufe kann er auch in Kombination mit einer Gitarren- oder Bassbox betrieben werden. Er wurde im September 2019 dem rock’n’popmuseum Gronau für das Forschungsprojekt Musikobjekte der populären Kultur als Leihgabe überlassen.

Abb. 1: ​Ein lederner, schwarzer Tragegurt ist zu beiden Seiten befestigt, die Lüftungsschlitze um die zur Arretierung vorgesehen Gurtnoppen sind dem Firmenlogo nachempfunden.
Foto: Mario Brand

Im Profil weist die Vorderseite in der Hälfte eine positive Schräge auf, die einen leichten Zugriff auf die zentralen, untenliegenden Bedienelemente ermöglicht. Dazu gehören jeweils links und rechts an der Seite »Gain« und »Volume«. Unter der Anzeige sind die Regler für die Equalizer-Einstellungen (Bässe, Mitten, Höhen, Präsenz) platziert, die im ausgeschalteten Zustand nicht als solche identifizierbar sind. Wie einige der anderen Regler und Knöpfe sind sie je nach angewähltem Modus oder Menü an der Anzeige anders belegt, kleine weiße Striche ordnen dabei Bezeichnung und Bedienelement zu.

Auf der oberen Seite der befinden sich weitere Funktionen in der Reihenfolge des ›klassischen‹ Signalweges vom links startenden Input zum Output auf der rechten Seite. Dieser beginnt mit den Bodeneffekten, die üblicherweise in der physischen Anordnung zwischen E-Gitarre und Verstärker eingeschliffen sind, dem »Stack«, also dem eigentlichen Verstärker, sowie den Kabinetteinstellungen und den (Studio-)Effekten, die das Endsignal modulieren.

Abb. 2: ​Eine Referenz an klassisch analoge Designs: Der Hauptschalter in der Form eines indexierten Chickenhead-Reglers, der schnappend einrastet.
Foto: Mario Brand

Auffällig ist, dass es sich bei den drehbaren Reglern bis auf den Chickenhead um Endlosregler handelt, die virtuell bis zum Anschlag aufgedreht werden können, sich danach aber weiterdrehen lassen. Dies erleichtert die Mehrfachbelegung, die an den Equalizern noch durch Leuchtdioden und durch die Anzeige unterstützt wird. Die Leuchtdioden lassen je nach angewähltem Parameter eine unterschiedliche Skala erscheinen.

infobox der röhrenverstärker als kultobjekt

Röhrenverstärker weisen mehrere Nachteile auf. Sie sind teuer und mit der Qualität ihrer Röhren wächst zugleich ihr Gewicht. Die Röhren selbst weisen große Produktionstoleranzen auf und müssen regelmäßig ausgetauscht werden. Im Betrieb muss der Verstärker erst aufheizen, bevor er richtig funktioniert und einige Verzerrungseffekte stellen sich erst bei sehr hoher Laustärke ein (vgl. Lemme 2006: 15). Daher gab es schon früh Versuche, verschiedene Bestandteile der ›Assemblage E-Gitarre‹ (vgl. Théberge 2017: 63) zu emulieren und dadurch flexibler und günstiger zur Verfügung zu stellen. Diese hier unter dem Begriff des Modeling zusammengefassten Produkte lassen sich nach verschiedenen Kriterien unterscheiden. Welche Elemente des Gitarrenklanges werden bereitgestellt (Verzerrung, Mikrofonierung, Lautsprecher), wo im Signalweg wird das Gerät eingeschliffen (als Effektpedal, Rack-Modul oder über den Computer) und wie werden die nichtlinearen Bestandteile der Verstärkung emuliert? Zuletzt stellt sich die Frage, welcher Verstärker für das digitale Pendant ›Model‹ steht.

Auf der Basis von Transistortechnologie wurde ab den 1960er-Jahren an Effektpedalen gearbeitet, welche größere Kontrolle über Aspekte wie die Verzerrung des Signals erlaubten – und dies schon bei geringen Lautstärken. 1989 erschien mit dem SansAmp von Tech21 einer der ersten kommerziellen Modeling-Amp-Apparate. Er bot bereits die Möglichkeit der Kombination verschiedener Verstärkermodelle, Mikrofonpositionen und Lautsprecherarten (vgl. Lockwood 2012: o. S.). Darin zeigt sich eine Tendenz des Modeling: Es kehrt das, was im analogen Verstärker unter dem Gehäuse liegt, nach außen und macht technische Bauteile als klangbeeinflussende Elemente sichtbar. Sie werden damit sichtbar und als steuerbare Parameter zugänglich, aber gleichzeitig aus dem Zusammenhang der physischen Schaltungen gerissen und damit in gewisser Weise ›entmaterialisiert‹.

In den 1990er-Jahren folgten Geräte, die immer mehr Bestandteile des Klangbildes bereitstellten. Besondere Erfolge konnte dabei der Pod feiern, ein Multieffektgerät und digitaler Verstärker der Firma Line 6 (vgl. Moore 2008: o. S.). Deren heutiges ›Flaggschiff‹-Produkt, der Helix, ist sicherlich einer der stärkeren Konkurrenten des Kemper Profiler. Die Verbreitung von DAWs (Digital Audio Workstations) ab den 1990er-Jahren führten zur Explosion des Modeling. Hier war es vor allem die deutsche Firma Native Instruments, die Mitte der 2000er-Jahre mit Guitar Rig eine Software auf den Markt brachte, mit der eine große Auswahl an Verstärkern, Mikrofonen und Effekten emuliert werden.

Abschließend seien kurz die zwei grundlegenden Strategien zur Emulation des nichtlinearen Verhaltens erläutert, die sowohl für analoge wie auch digitale Modeling- bzw. Emulationsansätze gelten: Im Black-Box-Ansatz wird der Klang eines konkreten Verstärkers als Ergebnis eines linearen Systems unbekannter Größen verstanden, das in Form einer Impulsantwort gemessen wird (vgl. Pakarinen/Yeh 2009: 88). Durch mehrere rekursive Filtervorgänge wird dann versucht, sich diesem Klang anzunähern, ohne dass klar ist, welche konkreten Komponenten im Referenzverstärker in welchem Maße zu diesem Klang beitragen. Diese Art des Vorgehens ist vermutlich – in abgewandelter Form – auch die Grundlage des Profiling. Eine zentrale Rolle bei der Feinabstimmung von Modeling-Verstärkern nimmt immer noch das menschliche Ohr ein (vgl. Pakarinen/Yeh 2009: 98; Collins 2011).

Der White-Box-Ansatz hingegen geht von dem klangerzeugenden System selbst aus. Der konkrete Signalweg eines spezifischen Verstärkermodells wird dabei in Form seiner einzelnen Stationen nachempfunden. Das Verhalten der diskreten Bauteile wird dabei in verschiedenen Detailgraden einzeln simuliert und virtuell nachgebaut. Jonathan Sterne beschreibt diese Praxis am Beispiel des digitalen Nachbaus eines analogen Hallgerätes als eine technische Art des Storytelling, da aufseiten der Designer*innen bzw. Programmierer*innen bestimmte kurative Entscheidungen getroffen werden (vgl. Sterne 2020: 166). Lineare Klangbestandteile wie Equalizer oder die Lautsprecher können durch Impulsantworten repliziert werden, auch wenn dies einige Ingenieur*innen bereits vor große Herausforderungen stellt, weil das sogenannte ›Tone Stack‹, also der Zugriff auf Tiefen, Mitten, Höhen und Präsenz eines Gitarrenverstärkers, anders reagiert als der einer Hi-Fi-Anlage (vgl. Picone 2013: 7). Ein besonderer Fokus liegt bei beiden Ansätzen allerdings auf den nichtlinearen Klangbestandteilen des Verstärkers. Sie werden im physischen Verstärkerbau von sehr vielen, teils schwer zu simulierenden Größen bestimmt, von denen die häufig in den Vordergrund gestellten Elektronenröhren nur einen Teil ausmachen (vgl. Lemme 2006: 13 ff.).  Diese werden z. B. durch Waveshaping und Regelkreise dem ›Original‹ angenähert und stellen eine der größten Herausforderungen des Modeling dar.

Abb. 3: ​Auf der Rückseite befinden sich eine ganze Batterie an Ein- und Ausgängen sowie der Netzanschluss. Viele dieser Ein- und Ausgänge legen die Optimierung des Kemper Profiler Power Head für den Einsatz in einer professionellen Live- bzw. Studioumgebung nahe.
Foto: Mario Brand

Die hauptfunktionen des kemper profiler

Die Hauptfunktion des Profiler Power Head ist die Bereitstellung verschiedener Verstärkercharakteristiken in einem Gerät. Er bietet ab Werk ca. 300 vorinstallierte Rigs, also Kombinationen aus Verstärker, Lautsprecherbox, Effektpedalen und Studioeffekten (vgl. Dinnies 2018: 16). Jeder Bestandteil kann von den Nutzer*innen ausgetauscht bzw. individuell verändert und abgespeichert werden. Zur Wahl stehen dabei Verstärkermodell, Lautsprecherbox und Pedal- bzw. Studioeffekte. Die Bestandmeile werden nicht mit dem offiziellen Namen bezeichnet, vielmehr werden Anspielungen verwendet (vgl. Wagner/Stork 2012: 168). Allerdings befinden sich auf der Webseite der Firma Datensätze, welche Aufschluss über die tatsächlich verwendeten Komponenten geben.

Das Gerät stellt eine große Bandbreite an verschiedenen Ausgangssignalen bereit. Wie andere digitale Verstärkerlösungen kann das Endsignal, samt Mikrofonierung und Studioeffekten, direkt eingespeist und weiterverarbeitet werden, beim Kemper wird dies »Studioprofil« genannt (vgl. Dinnies 2018: 56). Durch die eingebaute 600-Watt-Endstufe ergibt sich jedoch beim Kemper Profiler Power Head auch die Möglichkeit eine herkömmliche Lautsprecherbox anzusteuern.

Während die Pedal- und Studioeffekte auf herkömmlichem Modeling basieren, werden die Verstärkercharakteristiken im Kemper Profiler, auf Grundlage der patentierten Profiling-Technologie bereitgestellt (vgl. Kemper 2006: 1 ff.). Diese ermöglicht es, die Charakteristika eines beliebigen Verstärkers auszumessen und so eine Kopie des dynamischen Klangverhaltens abzuspeichern. Das bedeutet, das hinter jedem digitalen Abbild im Profiler ein physischer Verstärker steht. Damit wird ein wesentlicher und arbeitsintensiver Bestandteil des Designs digitaler Verstärker, das Modeling (vgl. Pakarinen/Yeh 2009: 98), in eine automatisierte Funktion ausgelagert. Dieser Algorithmus steht der/dem Nutzer*in unter dem Menü »Profiler« zur Verfügung.

Abb. 4: ​ Zunächst wird der Profiler dazu an den Eingang des Referenzverstärkers geführt. Ein oder mehrere Mikrofone werden vor der Lautsprecherbox aufgestellt und mit der Return-Buchse des Kempers verbunden. Über Kopfhörer oder eine PA, die an den Profiler angeschlossen sind, kann der Klang abgehört werden. Die E-Gitarre wird an den Eingang des Kemper Profiler angeschlossen.
Foto: Dinnies 2018, S. 249

Sind alle Geräte verbunden, wählt man aus zwei Modi aus: der Abnahme eines Profils ohne oder mit Verzerrung. Dies verweist auf die komplexere Verarbeitung der nichtlinearen Anteile des Frequenzganges. Diese wertet der Kemper Profiler durch Messsignale aus. Im nächsten Schritt wird die Eingangslautstärke des Referenzverstärkers eingestellt. Danach sendet das Gerät für ca. eine Minute verschiedene Messsignale in kurzer Abfolge durch den Referenzverstärker, die von dem Mikrofon aufgenommen werden. Die Signale bestehen aus teils gleichzeitig erklingenden Sinuswellen, Rauschen und kurzen Impulsen.

Der/dem Nutzenden bietet sich nun die Möglichkeit, über einen Drucktaster zwischen Profil und Originalklang hin und her zu wechseln und die Klänge durch das Spiel auf der angeschlossenen Gitarre zu vergleichen. Es besteht zusätzlich die Möglichkeit des Refining: Nun wird die/der Nutzende gebeten, auf der Gitarre zu spielen, womit laut Anleitung der Algorithmus mit weiteren Informationen des dynamischen Klangverhaltens versorgt wird, sodass die Kopie des dynamischen Klangverhaltens noch überzeugender werden soll. Danach wird das Profil benannt und im Speicher abgelegt.

Die Entwicklung des Kemper Profiler ist eng mit der Person des Entwicklers und CEO der Kemper GmbH, Christoph Kemper, verbunden. Dieser stieg kurz nach seinem Studium der Elektrotechnik in Access MIDI Tools ein, die bis dato vor allem mit Steuerungen für andere Geräte wie dem Wavetable-Synthesizer Microwave hatte feiern können. Danach versuchte Kemper, einen virtuellen Analog-Synthesizer über diese Firma zu vertreiben (vgl. Grandl 2013a: o. S.). Er schaffte es, im Access Virus die Signalwege analoger zu emulieren, darunter auch besonders herausfordernde Schaltungen wie analoge Tiefpassfilter. Von Anfang an vertraute er dabei auf die zu dieser Zeit vorgestellten Chips der 56.000er Serie von Motorola, deren aktuelle Version auch im Kemper Profiler die Hauptarbeit leisten und die auf für DSP zentrale Aufgaben wie die schnelle Fourier-Transformation spezialisiert sind (vgl. Güte 2018; Collins 2011).

Der Access Virus, der in einer kleinen Auflage 1997 auf der Frankfurter Musikmesse vorgestellt wurde, enthielt neben dem Nachbau dieser klassischen Oszillatoren die ganze Bandbreite an verfügbaren (digitalen) Syntheseformen (vgl. Ruschkowski 2010: 308 ff.). Insgesamt stellte er 64 digitale Wellenformen bereit. Das Gerät verkaufte sich gut und begründete den internationalen Ruf und Erfolg der Firma.

Abb. 5: ​Bis heute wird der Hardware-Synthesizer in verschiedenen Versionen neu aufgelegt. Mit der Markteinführung wurden die Nutzer*innen mit kostenlosen, online verfügbaren Firmware-Updates versorgt. In einem Interview vermutet Kemper, dass die Firma die erste im gesamten Markt war, die über das Internet das Aktualisieren von Hardware anbot (vgl. Anderton 2019: o. S.).
Foto: Wikipedia (1997). Access Virus. <https://de.wikipedia.org/wiki/Access_Virus#/media/Datei:Access_Virus_A.jpg> [16.01.2023]. [1]

Bereits Mitte der 2000er-Jahre meldete Christoph Kemper die Profiler-Technologie als Patent an. Laut eigenen Angaben beschäftigte Kemper die Idee einer glaubhaften digitalen Verstärkersimulation jedoch schon länger: Nicht nur hatte er für den Access Virus Verzerrungseffekte gemäß dem klassischen Modeling-Ansatz programmiert (vgl. Collins 2011: o. S.), auch hatte er sich schon früh die Frage gestellt, wie man die Klänge, die Gitarrist*innen mit ihren Verstärkern erzeugten, digital reproduzieren könne (vgl. Grandl 2013b: o. S.).

Die Geräte, die bis dahin einen überschaubaren Marktanteil im Segment der Verstärker ausmachten wurden von Kemper in zweierlei Hinsicht als problematisch angesehen. Zum einen bedienten sie meist ein unteres Preissegment. Zum anderen fanden sie aufgrund der noch ausbaufähigen Qualität und teils auch wegen des Interfacedesigns keine breite Akzeptanz. Vor allem im Bereich von Alternative, Blues und Rock werden bis heute immer noch Röhrenverstärker präferiert (vgl. Herbst 2019a: 88; Wilmering et al. 2020: 15).

Marktpositionierung und user-design

Der Kemper Profiler sollte in den Worten seines Erfinders genau diesen ›geschlossenen‹ Markt analoger E-Gitarrenverstärker mit seiner strukturkonservativen Zielgruppe aufbrechen und den Einsatz von digitaler Signalverarbeitung salonfähig machen. Kemper führt dazu aus, dass der höhere Preis eine der Strategien gewesen sei, die dazu geführt habe, bestimmte Schichten von Käufer*innen auf das Produkt aufmerksam zu machen. Die häufig niedrigen Preise digitaler Lösungen hätten dazu geführt, dass diese nur selten überhaupt als ernst zu nehmendes Equipment wahrgenommen wurden (vgl. Kemper 2020: o. S.).

Zentral war dabei die Technologie des Profiling. Eine Lösung, die er als »basically lazy person« (zit. n. Collins 2011: o. S.) der gängigen Methode der aufwendigen Modulierung für jeden Modelltyp vorzog. Die ersten Versuche hatte er noch nach dem ›traditionellen‹ Ansatz unternommen. Mit Rücksicht auf das komplexe Verhalten des Signals im Röhrenverstärker bemerkt er zu diesen frühen Versuchen:

This is the crucial point for a tube simulation, and some modeling amps obviously have great approaches for these dynamic sounds. I also found a great way to parameterize this circuit and behavior, but it took a very long time, and was very cumbersome, to match these parameters to those of a specific tube amp. For my circuit, there were simply too many interdependent parameters, and it would have taken ages to model just one or two dozen amps. (Collins 2011: o. S.)

Kemper bezieht sich hier auf die vielen verschiedenen Stolpersteine und zeitaufwendigen Aufgaben, die dem Modeling-Ansatz zugrunde liegen und in hohem Maße menschliche (Hör-)Arbeit beinhalten (Sterne 2020: 162; Pakarinen/Yeh 2009: 98). Selbst mittlerweile etablierte Firmen wie Fractal Audio, die Firma hinter dem ebenfalls hochpreisigen Rack-System Axe-FX, berichten immer noch von äußerst zeitaufwendigen Parametrisierungen (vgl. Picone 2013: 5 ff.).

Einen besonderen Anstoß zur Konzeption des Gerätes gab das Umfeld des Erfinders, der als Musiker tätig gewesen war: Er hatte beobachtet, dass im Umgang mit und der Bewertung von digitalen Verstärkern und Modeling-Verfahren ›im Feld‹. sehr diverse Meinungen kursierten, die er sich mit individuellen Vorlieben erklärte. Kein Hersteller von Verstärkermodellen könne diesen Vorurteilen gerecht werden, geschweige denn in Richtung verbal geäußerter Abweichungen das Produkt verbessern. Auch das sei ein Grund dafür gewesen, sich auf die Automatisierung des Prozesses zu konzentrieren. Der im Prozess verfügbare A/B-Vergleich zum eigenen »Original«-Verstärker sei dabei besonders psychologisch wichtig.

Abb. 6: ​ Kemper beschreibt das Interface und die Konzeption als Stand-Alone-Gerät als Reaktion auf die Nutzungspraktiken zwischen Traditionalismus und Entwicklungen wie In-Ear-Monitoring, DAW oder dem Ideal der ›Silent Stage‹. Letzteres bezieht sich auf die zunehmende Tendenz, auf der Bühne den Geräuschpegel möglichst zu senken (vgl. Kerry 2020: 53).
Foto: Wikipedia (2017). Max Giesinger Leverkusener Jazztage. <https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/de/Max_Giesinger_-_Leverkusener_Jazztage_2017-0229.jpg> [16.01.2023]. [2]

Als reine Hardware sei der Kemper als Reaktion auf die Gewohnheiten vieler Gitarrist*innen in Bezug auf traditionelle Verstärker entwickelt worden. Man benötigt nach dem Prinzip ›Plug-and-Play‹ nur eine Stromquelle, das Instrument und ein Kabel und muss keine größeren Einstellungen vornehmen. Das trifft in besonderem Maße auf den hier untersuchten Profiler Power Head zu, da dieser einfach wie ein traditionelles Gitarrentopteil an eine Gitarrenbox angeschlossen werden und mithilfe des modularen Rig-Aufbaus bzw. der Pure-Cabinet-Einstellung mit ähnlichem ›Druck‹ gespielt werden kann (vgl. Poschmann 2015: o. S.). Zugleich bleibt Kemper in Bezug auf die Software-Updates dem Vorgängerprodukt Access Virus treu: Die Hardware des Kemper Profilers hat sich seit 2011 nicht geändert, durch regelmäßige Updates sind mehr Funktionen dazugekommen (vgl. Herbst 2019b: 6).

Die Einbindung in das Tonstudio wurde im Gehäusedesign mit bedacht. So wurde der Kemper Profiler als ›Tischgerät‹ entwickelt, das eine möglichst kleine Grundfläche aufweist und an der Front bedienbar sein sollte. Das Interface des Gerätes erklärt der Entwickler aus der Verschränkung von ästhetischen und funktionalen Aspekten – und ›Bauchentscheidungen‹. Die an alte Röhrenradios und deren ›Gesicht‹ gemahnende Bedienfront kristallisierte sich schon sehr früh im Entwicklungsprozess heraus. Auch der Chickenhead-Schalter fand seinen Weg in die ersten Entwürfe, ohne dass zunächst eine klare Funktion für diesen vorgesehen war.

In Bezug auf die Bedienfront arbeitete Kemper bereits ab der ersten Idee an der Implementierung einer objektbasierten Menüführung für Hardwaregeräte. Diese schlug sich – die Durchsetzung von Touchscreens durch das erste iPhone nahm zu dieser Zeit erst Fahrt auf – in Funktionen wie »Copy/Paste«, »Store« und »Do/Redo« nieder, welche über Taster angesteuert werden.

Abschließend bilanziert Kemper, dass sich fast alle Zielvorstellungen realisieren ließen. Allerdings sei man überrascht gewesen, dass sich der Kemper neben dem Austausch der Rigs über die Gemeinschaft hinaus auch noch als eine Art Plattform etablieren konnte. Der Kemper Profiler wird weltweit, so berichtet es Kemper, von großen Live-Ausstattern sowie in Eventhallen zur Verfügung gestellt und hat sich dort mittlerweile als Standard etabliert. Zudem böten Drittanbieter unabhängig von der Firma aufwendig erstellte Profile an, die für wenig Geld das Spielen auf Kopien ansonsten unerschwinglicher, seltener Verstärker ermögliche.

gefeiert und gefürchtet – rezeption und nachfolgen

Als der Kemper Profiler 2011 vorgestellt wurde und 2012 auf den Markt kam, wurde er von der Fachpresse begeistert aufgenommen. Nicht nur habe sich das Gerät innerhalb kürzester Zeit tausendfach verkauft, es gäbe auch kaum ein Thema, das Gitarrist*innen derzeit heißer diskutieren würden. Einhellig hervorgehoben wird das Einhalten des Versprechens der Klanggüte der Profile (Wagner/Stork 2012: 169; Dill 2012) und die Möglichkeiten der nachträglichen Alteration. Oder wie es Oliver Poschmann (2015: o. S.) ausdrückt: »Tweaking nach Herzenslust«. Die Qualität zeige sich vor allem dort, wo einige Profile wie ihr physisches Vorbild reagierten und der Klang mit der Spieltechnik von unverzerrt bis sehr verzerrt beeinflusst werden könnte (vgl. Adam 2013: 56). Das Gerät scheint die teilweise sehr aufwendigen Tests der Rezensent*innen bestanden zu haben. Auch überzeugten nachhaltig der Ansatz und die bedienfreundliche Implementierung des Profiling-Vorganges (vgl. Wagner/Stork 2013: 150).

Besonders wird auf die praktischen Vorteile beim Live-Einsatz verwiesen, wo aufwendige Studioeinstellungen  ohne großen Aufwand reproduziert werden könnten (vgl. Ritt 2012: o. S.), was sowohl physische Arbeit (der Transport der Geräte) erspare als auch den Schutz teurer Vintage-Verstärker ermögliche (vgl. Adam 2013: 58). Zusammen mit den Studio-Profilen, die auf einem Datenspeicher auf jeden beliebigen Profiler aufgespielt werden könnten, erfülle sich so in Sachen Handling der Traum eines/einer jeden Livemischer*in (vgl. Ritt 2018: o. S.).

Die Kritikpunkte bzw. Zweifel halten sich in Grenzen. Wagner und Stork bemerken, dass beim Profiling die ›cleanen‹ Profile etwas mehr Aufwand bei der Mikrofonierung verlangten als die verzerrten. Ein anderer Punkt des Anstoßes sind die mitgelieferten 300 Werk-Presets, die trotz der enthaltenen Klassiker wie Fender und Marshall Geschmackssache seien. Aufgrund der Möglichkeit, eigene Profile zu erstellen, falle dies jedoch nicht ins Gewicht. Auch wird von mehreren Rezensent*innen das gewöhnungsbedürftige Interface und Design angesprochen. Allerdings wird positiv ergänzt, dass sich die Bedienung nach einiger Zeit erschließe und das Design eben durch seine Verbindung von Retro (›altes Radio‹) und High-Tech heraussteche (vgl. Dill 2012: o. S.). Einen deutlichen Nachteil beschreibt Ritt 2018 in seinem retrospektiven Praxis-Report:

Allerdings sollte man sich eins vor Augen halten – schrauben kann man an einem Kemper Amp nicht. Will heißen, an einem Treble Regler eines Amps zu drehen, ist etwas anderes als am Treble Regler des Kemper Amp. Hier fliegt Dir schnell der gesamte Sound aus dem Raster, da empfiehlt es sich eher, ein neues Sample anzulegen. (Ritt 2018: o. S.)

Er bezieht sich hier auf die Tatsache, dass mit dem Profiling nur eine Einstellung des referenzierten Verstärkers (bspw. in Bezug auf das Tone Stack) abgebildet werden kann.

Der vorliegend besprochene Profiler Power Head wurde 2013 vorgestellt und zeitigte begeisterte Besprechungen in der Fachpresse. Poschmann, der den Einsatz hinsichtlich des E-Basses untersucht, lobt die Verwendung des Kempers als »Top-Teil«, schränkt allerdings ein, dass es durch den Ohm-Wert am Ausgang einige Beschränkungen in der Auswahl der anzuschließenden Lautsprecher gibt, wenn eine bestimmte Leistung erreicht werden soll (vgl. Poschmann 2015: o. S.). Wagner und Stork verweisen darauf, dass die 600 Watt relativ zu betrachten und mit einem 80 Watt Röhrenverstärker zu vergleichen seien (vgl. Wagner/Stork 2013: 152). Adam unterstreicht jedoch, dass dies im Bandkontext ausreichend sei (vgl. Adam 2013: 57).

Wagner und Stork loben den Klang, betonen aber 2013, dass eben der typische ›Amp in the room‹-Sound noch nicht erreicht würde – die in Reaktion auf solche Kritik entwickelten Software-Lösungen von Kemper wie die »pure cab«-Einstellungen waren zu diesem Zeitpunkt noch nicht erschienen, sie wurden erst 2015 mit der OS Version 3.2 implementiert. Die Rezensenten betonen darüber hinaus die vielfältigen Möglichkeiten, das Signal mehrfach auszugeben, was auch mit der neuen Variante erweitert wurde (vgl. Wagner/Stork 2013: 154). Auch die Ausgabe eines Signals für einen Livemonitor werde so ohne weitere externe Verstärker deutlich vereinfacht (vgl. Adam 2013: 55).

Ritt äußert bereits 2012 die Vermutung, dass eine Klagewelle auf die Firma zukommen könnte. Es bestünde die Möglichkeit, dass traditionelle Hersteller eine Art Markenschutz auf den Sound eines bestimmten Verstärkermodells konstruieren könnten, der durch den Kopiervorgang des Profilers verletzt würde (vgl. Ritt 2012: o. S.). Damit spricht er das Potential des Kempers als disruptive Technologie an, die analoge Verstärkerhersteller obsolet machen könnte. Im Juli 2020 berichtet der Fachjournalist Dimi Kaspryzk von einer Art Kopierschutz, den der deutsche Hersteller Diezel nun in seine Produkte einbaue. Grund sei die Praxis, Verstärker nach dem Profiling-Vorgang wieder zurückzugeben. Der Kopierschutz verhindere zwar nicht den Profiling-Vorgang, allerdings »wird dokumentiert, dass der jeweilige Amp einmal Gegenstand des Profiling-Prozesses war« (Kasprzyk 2020: o. S.). Der Autor vermutet, dass in einem nächsten Schritt der ganze Vorgang durch Störsignale verhindert werden könnte.

Viele E-Gitarrist*innen scheinen bis heute sehr konservativ zu sein, was die Auswahl der Bestandteile ihrer Signalkette angeht. Herbst schreibt noch 2019, dass die Vorliebe für analoge Röhrenverstärker in Genres wie Alternative Rock und Blues ungebrochen sei (vgl. Herbst 2019a: 88); die E-Gitarre, so Herbst an anderer Stelle, sei »basically a finished instrument with little room for further development« (Herbst 2019b: 11). Dementsprechend hätten es digitale Lösungen schwer, sich durchzusetzen.

Auch wenn manche Nutzer*innen skeptisch bleiben, so ist doch unbestritten, dass der Kemper Profiler auf dem Markt reüssiert und den ›analogen‹ Marktführern gefährlich geworden ist. Zudem ist mit den Herstellern von Profilen ein neuer Markt entstanden. Anteil an diesem Erfolg hatte dabei nicht nur das Einhalten des Versprechens der Klanggüte zum Original, sondern auch der Verzicht auf notwendige Software außerhalb des Apparates, das sog. ›Plug-&-Play‹. Die ›Inszenierung‹ als Verstärkerfirma, die den Namen seines Erfinders trägt, mag das Übrige zum Erfolg beigetragen haben.

Gleichzeitig fügt sich der Kemper Profiler in die Digitalisierung des Live- und Studiobetriebs. Die Art und Weise, wie er flexibel Signale ausgeben kann ermöglicht einen Einsatz, der auf unterschiedliche Räumlichkeiten, Szenarien und Präferenzen von Nutzenden reagieren kann. Ein Szenario ist die angesprochene ›Silent Stage‹: Die Vorteile sind hier aufgrund der fehlenden Lautstärke nicht nur (arbeits-)medizinischer Natur, es fällt zudem weniger logistische Arbeit an.

Zuletzt bleibt die Beziehung zum Analogen, zum Referenzgerät, dem Röhrenverstärker, stets ambivalent: Der Kemper Profiler ist zwar in seiner Anlage und aufgrund seines Angebots an die Nutzer*innen – wie sein Erfinder es betont – ›kulturlos‹ und kann sowohl für traditionelle als auch für neuere Sounds eingesetzt werden, doch wird er in der Praxis vor allem dazu genutzt, die klassischen Verstärkerklänge zu imitieren. Damit wiederholt sich die Kanonisierung klassischer Gitarren-Sounds aus 70 Jahren Rockgeschichte in technologischer Hinsicht. Während dies beim Kemper mit Blick auf den klanglichen Gestaltungshorizont zutreffen mag, so scheint doch die Möglichkeit nicht ausgeschlossen, dass das Profiling dazu führen könnte, die physischen Bestandteile der Signalkette in ein Nebeneinander verschiedener Klangeinstellungen aufgehen zu lassen, womit diese retrohafte Gear Culture langsam, aber sicher verschwinden würde.

DAS DOSSIER WURDE VERFASST VON ALAN VAN KEEKEN.

Einzelnachweise

[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Access_Virus#/media/Datei:Access_Virus_A.jpg
[2] https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/de/Max_Giesinger_-_Leverkusener_Jazztage_2017-0229.jpg

Quellen

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Interviews:
Kemper, Christoph (2020). Interview mit Christoph Kemper, 19.03.2020.

Patente:
Kemper, Christoph (2006).
Musikinstrument mit Schallwandler. DE102006035188A1. 07.02.2008.
Kemper, Christoph (2007). Musical Instrument with Acoustic Transducer. US 8796530 B2. 05.08.2014.

Abbildungen

Abb. 1: Ein lederner, schwarzer Tragegurt ist zu beiden Seiten befestigt, die Lüftungsschlitze um die zur Arretierung vorgesehen Gurtnoppen sind dem Firmenlogo nachempfunden. Mario Brand.
Abb. 2: ​Eine Referenz an klassisch analoge Designs: Der Hauptschalter in der Form eines indexierten Chickenhead-Reglers, der schnappend einrastet. Mario Brand.
Abb. 3: ​Auf der Rückseite befinden sich eine ganze Batterie an Ein- und Ausgängen sowie der Netzanschluss. Viele dieser Ein- und Ausgänge legen die Optimierung des Kemper Profiler Power Head für den Einsatz in einer professionellen Live- bzw. Studioumgebung nahe. Mario Brand.
Abb. 4.: Zunächst wird der Profiler dazu an den Eingang des Referenzverstärkers geführt. Ein oder mehrere werden vor der Lautsprecherbox aufgestellt und mit der Return-Buchse des Kempers verbunden. Über Kopfhörer oder eine PA, die an den Profiler angeschlossen sind, kann der Klang abgehört werden. Die E-Gitarre wird an den Eingang des Kemper Profiler angeschlossen. Dinnies 2018, S. 249.
Abb. 5: ​Bis heute wird der Hardware-Synthesizer in verschiedenen Versionen neu aufgelegt. Mit der Markteinführung wurden die Nutzer*innen mit kostenlosen, online verfügbaren Firmware-Updates versorgt. In einem Interview vermutet Kemper, dass die Firma die erste im gesamten Markt war, die über das Internet das Aktualisieren von Hardware anbot (vgl. Anderton 2019: o. S.). Wikipedia (1997). Access Virus. <https://de.wikipedia.org/wiki/Access_Virus#/media/Datei:Access_Virus_A.jpg> [16.01.2023].
Abb. 6: Kemper beschreibt das Interface und die Konzeption als Stand-Alone-Gerät als Reaktion auf die Nutzungspraktiken zwischen Traditionalismus und Entwicklungen wie In-Ear-Monitoring, DAW oder dem Ideal der ›Silent Stage‹. Letzteres bezieht sich auf die zunehmende Tendenz, auf der Bühne den Geräuschpegel möglichst zu senken (vgl. Kerry 2020: 53). ​Wikipedia (2017). Max Giesinger Leverkusener Jazztage. <https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/de/Max_Giesinger_-_Leverkusener_Jazztage_2017-0229.jpg> [16.01.2023].